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Gedenkstätte Na Láni

49.7929114N, 18.1167831E

Láni

Unweit des Stadtzentrums von Klimkovice, nach einem kurzen Aufstieg zu den Sanatorien sticht einem sofort die wohlbekannte Anhöhe Na Láni ins Auge – eine Gedenkstätte, wo einer alten Sage nach vor vielen Jahrhunderte eine Holzsiedlung stand. Nach ihrem Niedergang haben hier die Vorfahren eine Linde gepflanzt, um die Bedeutung dieses Ortes für immer zu erhalten. Und so ist diese Anhöhe wahrscheinlich seit mehr als sieben Jahrhunderten mit der weit verästelten Baumkrone der stattlichen Linde verbunden, die zur stummen Zeugin historischer Ereignisse in Klimkovice wurde. Und nicht nur das. Die Erhebung, von welcher aus sich außerdem zu jeder Jahreszeit wunderschöne Ausblicke auf den Gebirgszug der Mährisch-Schlesischen Beskiden und das gesamte Ostrauer Becken, bis zum sog. Mährischen Tor, eröffnen, ziert ein Flurkreuz auf einem Steinsockel mit hohem Sandstein-Untersatz. Die Geschichte dieses seltenen Denkmals, über welches uns leider keine näheren Informationen oder Dokumente aus der Entstehungszeit vorliegen, reicht eineinhalb Jahrhunderte zurück. Diese Tatsache belegt auch die in Sandstein verewigte Widmung auf der Rückseite des Untergestells.

„Andenken am F. Wöllersdorfern Bürgerrat in Königsberg gewidmet von seinem Sohne Lud. Wöllersdörfer, am 30. August 1863“.  Dem deutschen Originaltext nach, war das Kreuz ein Dank an die Gläubigen aus Klimkovce mit einer Widmung der Söhne (also der Gläubigen) aus der Nachbargemeinde Olbramice. Das legt auch nahe, warum das Flurkreuz genau hier, an diesem „heiligen“ Ort unter der denkmalgeschützten Linde aufgestellt wurde, wohin in der Vergangenheit unzählige Gläubige aus Klimkovice und weiteren Gemeinden sowie Pfarreien in naher und weiter Umgebung gepilgert waren. Und es ist auch vollkommen verständlich, dass wir uns in der heutigen Zeit bemühen müssen, diesem ereignisreichen und historisch wertvollen Ort die nötige Ehrfurcht und Respekt entgegenzubringen. Ihn zu pflegen und zu schützen und als Nachlass unserer Vorfahren an künftige Generationen in unserer Stadt weiterzugeben.

Das einhundertfünfzigjährige Bestehen des Kreuzes auf der Anhöhe Na Láni lässt sich mit den Worten des tschechischen Dichters J. V. Frič zusammenfassen:

      „ Es ist keines Menschen Freude, ein mühseliges, nur mit Arbeit erfülltes Leben zu verbringen, sondern es wäre zum Wohle eines jeden Menschen, das Land kennen zu lernen, wo die Denkmäler unserer Vorfahren stehen und wo jeder aus Gottes Natur Freude, Gnade, Kraft und Entschlossenheit schöpfen kann.“

 

Ing. Jiří Pillich – Chronist der Stadt