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Bürgermeister und Vorsitzende der Stadt Klimkovice

Bürgermeister
1575 Bartoloměj Hlohovský

Historisch der erste bekannte Bürgermeister der Stadt Klimkovice (leider liegen uns heute keine Dokumente und nähere Informationen zu seiner Person vor).

 

1619 Pavel Erle

Bürgermeister aus der Zeit vor der Schlacht am Weißen Berg. In zeitgenössischen Urkunden erscheint sein Name nur in Zusammenhang mit den zahlreichen Streitigkeiten mit Jan dem Älteren von Vlček, dem Besitzer der Herrschaft Klimkovice.

 

17. und 18. Jahrhundert

Die Namen der Bürgermeister liegen aus dieser Zeit, genauer bis 1848, nicht vor. Leider wurden auch keine Unterlagen und Schriftstücke über die Tätigkeit der Gemeindeverwaltung überliefert. Wahrscheinlich wurden sie bei den verheerenden Bränden vernichtet, die 1848 und 1854 in Klimkovice wüteten. Das Revolutionsjahr 1848 änderte die gesellschaftlichen Verhältnisse grundlegend. Die Zerschlagung der feudalen Ordnung bedeutete das definitive Ende der uneingeschränkten Machtausübung der Obrigkeit über ihren Untertanen, und so erhielt das einfache Volk nach langen Jahrhunderten seine ersehnten gesellschaftlichen Rechte.

 

1848 – 1858 Ferdinand Rossmanith

Gewerbetreibender und Händler und der letzte Bürgermeister der Stadt Klimkovice an der Spitze der Stadtverwaltung. In seiner Amtszeit wüteten in Klimkovice zwei verheerende Brände in den Jahre 1848 und 1854. Weiter kam es zu Änderungen in der Organisationsstruktur der Stadt, als 1850 der Stadtrat (sog. Gemeinde-Gremium) gegründet wurde und die ersten freien Wahlen der Gemeindevertreter stattfanden. Die Änderung der politischen Machtverhältnisse machte auch die Gründung neuer ländlicher Verwaltungsorgane notwendig. Schlesien wurde in sog. „politische Bezirke“ unterteilt und Klimkovice gehörte nach achtundfünfzig Jahren wieder zum politischen Bezirk Troppau. Im Mai 1850 wurden sog. „Gerichtsbezirke“ gegründet, Gerichtsstände der niedrigsten Instanz in Österreich-Ungarn. Klimkovice erhielt den Status eines Gerichtsbezirks im historischen Gebiet Troppauer Schlesien, das weitere 19 Gemeinden umfasste.

 

1858 – 1863 František Lubojacký

Der gelernte Weber wurde als historisch erster Bürgermeister der Stadt in seine Funktion gewählt. Er wurde in Klimkovice geboren und versuchte in der Stadt tschechische nationale Interessen durchzusetzen. Seine Funktion an der Spitze der städtischen Selbstverwaltung übte er in einer Zeit der immer stärker werdenden Germanisierung Mitte des 19. Jahrhunderts.

 
1863 – 1870 Antonín Kauřil

Der aus der Region Haná stammende Augenarzt war in der Stadt unter seinem Spitznamen „Kuřil“ bekannt. Er war ein renommierte Facharzt für Augenkrankheiten. Ursprünglich ein Tscheche, der sich jedoch unter dem Druck der Germanisierung von seiner Nationalität abwendete. In Klimkovice stand er hinter der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr und der Bürgerlichen Sparkasse, die im Haus Nr. 48 auf dem Hauptplatz eingerichtet wurde. Trotz seiner Konvertierung zur deutschen Nationalität gehörte er zu den interessantesten Persönlichkeiten der Stadt. Zu seinen Lebzeiten wurde er mit mehrere öffentlichen und militärischen Auszeichnungen geehrte (darunter dem Goldenen Kriegskreuz 1866). Er wohnte in einer kleinen Villa namens „Kuřilovka“, die später das bekannte „sametkárna“ beherbergte (das Haus wurde nach 1950 abgerissen). Er setzte sich mit vollem Einsatz für die Feuerwehr ein, wobei er auch in anderen Vereinen tätig war und leidenschaftlicher Sammler von Weihnachtskrippen war.

 

1870 – 1874 Hanibal Luzar

Der aus Klimkovice stammende Bürger – Besitzer eines weitläufigen Gehöfts – übte nur eine Amtsperiode lang das Bürgermeisteramt aus. In der Stadt war er als Optimist und Spaßvogel bekannt, über dessen unterhaltsame Geschichten und lustigen Erlebnisse noch viele Jahre geredet wurde. Zunächst besaß er das Haus Nr. 20 auf dem Stadtplatz, wobei er dieses später verkaufte und das Haus Nr. 33 erwarb, das lange Jahre als Hotel diente (zunächst U Vlka, später Hotel Praha – das Gebäude wurde bei den Befreiungskämpfen im April 1945 bei Luftangriffen getroffen und brannte bis auf die Grundmauer aus – nach dem Krieg wurden die Überreste abgetragen).

 

1874 – 1878 František Lubojacký

Der gelernte Weber übte eine zweite Amtsperiode aus. Als er zum zweiten Mal zum Bürgermeister gewählt wurde, kaufte er von seinem Vorgänger das Haus Nr. 20 auf dem Stadtplatz, in dessen Erdgeschoss er einen Laden eröffnete. Doch er kam mit seiner Frau bei einem Brand, der in seinem Haus wütete, ums Leben. Später richtete sich sein einziger Sohn Klement eine Apotheke in diesem Haus ein, der jedoch zur deutschen Nationalität übertrat und privat sowie öffentlich die Interessen der deutschen Minderheit vertrat.

 

1878 – 1885 Antonín Kauřil

Augenarzt, der zum zweiten Mal zum Bürgermeister gewählt wurde. Er sollte für zwei weitere Amtsperioden das Bürgermeisteramt bekleiden, da er sich mit hohem Einsatz für die Feuerwehr und weitere (vornehmlich deutsche) Vereine in der Stadt einsetzte. Trotz seiner Spezialisierung als Augenarzt litten er und seine Frau im Alter an einer Augenkrankheit, die später zur Blindheit führte. Die Menschen sahen darin eine Art Vergeltung für seine Konvertierung zur deutschen Nationalität.

 

1885 – 1895 Josef Bena

Gewerbetreibender, Hofbesitzer und Müller in Lagnov, der ebenfalls mit tschechischer Nationalität geboren wurde, jedoch später unter dem Einfluss der Germanisierung die deutsche Nationalität annahm. In seiner Amtszeit kam es zu zahlreichen Aufständen und Konflikten zwischen den beiden Nationalitäten, die 1895 in der Abhaltung außerordentlicher Gemeinderatswahlen ihren Höhepunkt fanden. Da die deutsche Minderheit jedoch nicht die erwartete Mehrheit im Stadtrat bekam, blieb die Leitung und Verwaltung der Stadt in tschechischer Hand.

 

1895 – 1898 Jan Moravec

Der Arzt und schlesische Patriot stammte aus Mokré Lazce, und noch bevor er zum Bürgermeister gewählt wurde, setzte er sich als prinzipientreuer und unerschrockener Kämpfer für die Rechte des tschechischen Volkes in Schlesien ein. Im Ratshaus in Klimkovice führte er wieder Tschechisch als Amtssprache ein. Er war leidenschaftlicher Verfechter des Baus einer Dampfeisenbahnstrecke nach Klimkovice. Er setzte sich für die Planung und den Bau einer städtischen Wasserleitung ein. Er unterstützte und vertrat die sozialen Interessen der Arbeiter. In relativ jungem Alter erkrankte er an Tuberkulose, der sog. “Krankheit des Proletariats“, an deren Folgen er im Jahr 1900 starb. Er wurde auf dem Friedhof neben der Nikolauskirche in der Nachbargemeinde Poruba beigesetzt.

 

1899 – 1911 Ludvík Kunz

Zu den größten Verdiensten dieses Bürgers, Kaufmanns, Händlers und Besitzers des Hauses Nr. 36 auf dem Stadtplatz gehörte der Bau einer Wasserleitung. Das Vorhaben machten die Erbauung des ersten Wasserwerks in der Stadt erforderlich, das bis heute steht (jedoch seit 1965 außer Betrieb ist). Es befindet sich auf einer Anhöhe hinter der Dreifaltigkeitskirche, und diente zum Speichern von Wasser aus dem sog. „Alten Wasserwerk“ (einem Brunnen) im Flusstal der Polančice. Bürgermeister Ludvík Kunz machte sich auch um die planungstechnische Vorbereitung und Umsetzung weiterer Investitionsvorhaben in der Stadt (Eisenbahnstrecke, Befestigung der Straßen und Wege, öffentliche Gebäude usw.) verdient.

 

1911 – 1919 Rudolf Resner

Der aus Smolkov u Opavy stammende Tierarzt war eine bedeutende und außergewöhnliche Persönlichkeit, ein Patriot und der nationale Erwecker Schlesiens. Bevor er zum Bürgermeister gewählt wurde, übte er in Klimkovice die Funktion des Stadttierarztes aus. Er gehörte zu den Vorreitern der modernden und vielseitigen Entwicklung der Stadt. Zusammen mit Josef Hradil, dem Direktor der Volksschule, setzte er den schnellen Ausbau der Bahnverbindung Svinov – Klimkovice durch. Er setzte sich persönlich für die Gründung der tschechischen Hauswirtschafts- und Landwirtschaftsschule in Klimkovice und deren Unterbringung im neuen Gebäude einer Internatsschule ein. Er machte sich auch um die Gründung der Bürgerschule verdient. Im Ersten Weltkrieg musste er auch an die Front und wurde in dieser Zeit von J. Jeremiáš (Besitzer des Wirtshauses Na podloubí), Mitglied des Stadtrates, vertreten. Rudolf Resner wurde auch zu einer Romanfigur der Schriftstellerin J. Glazarová (in ihren Romanen „Wolfsbau“, „Jahre im Kreis“). Er starb 1931 in Brünn und wurde auf dem Friedhof in Klimkovice beigesetzt. Ehrenbürger und herausragende Persönlichkeit der Stadt Klimkovice.

 

1920 – 1923 Josef Teslík

Der gelernte Brückenmeister der staatlichen Eisenbahn war der erste Bürgermeister in der Ära der eigenständigen Tschechoslowakei, ein sich aufopferndes Mitglied des Sokol-Turnvereins und der Sozial-demokratischen Partei. Er übte seine Funktion eine Amtsperiode lang aus. In seiner Amtszeit wurde in der Tschechoslowakei eine ganz neue Rechtsordnung verfasst. Das Stadtzentrum von Klimkovice wurde an das Stromnetz angeschlossen. Die Grundstücksreform wurde erfolgreich vorbereitet und umgesetzt, und auf den Grundstücken, welche dadurch in den Besitz der Stadt gelangten, wurden Flächen für den Haus- und Wohnungsbau, darunter auch die Wiese für den Sokol-Turnverein, zur Verfügung gestellt. Auf diese Wiese wurde auf Initiative des hiesigen Sokol-Turnvereins eine neue Turnhalle errichtet. Zum Zweck der geplanten wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt wurden neue Straßen und Wege angelegt und die bestehenden saniert.

 

1923 – 1938 František Vavrečka

Der Lehrer und spätere Direktor der Volksschule übte seine Funktion als Bürgermeister vier Amtsperioden hintereinander, also insgesamt 15 Jahre lang, aus. In seiner Amtszeit, in der sog. Ersten Republik, wurde die Bautätigkeit vorangetrieben. Es wurden neue Häuser, Straßen und ganze Stadtviertel gebaut. Auch das mitten auf dem Hauptplatz stehende Rathaus (im Volksmund „buduněk“ genannt) wurde generalsaniert. Zu den aus dieser Zeit stammenden bedeutenden Gebäuden gehören das Gemeindehaus (heute Kino Panorama) und die städtischen Wohnhäuser in der Straße Tyršova. Bedeutend waren auch der Bau neuer Einfamilienhäuser nach der Grundstücksteilung in der Stadt und die Errichtung der Hauptstraße von Bílovec nach Klimkovice und weiter nach Svinov. Doch sehr zum Bedauern aller Stadtbewohner kam es nicht mehr zum Bau einer neuen tschechischen Volksschule. Für seine Verdienste wurde vom Stadtrat beschlossen, eine Straße nach ihm zu benennen, was jedoch später (nach 1950) in Widerspruch zu den geltenden Gesetzen geriet und deshalb erhielt die Straße ihre heutige Bezeichnung – ul. Smetanova.

 
1938 – 1945 Josef Rotter

Der in Wien geborene Bürgermeister deutscher Nationalität und berüchtigte Ortsleiter der Besatzungsmacht, arbeitete vor der Okkupation im Schloss im Dienste der Herren von Wilczek und war in allen deutschen Vereinen aktiv. In seiner Amtszeit ließ er das Rathaus in der Mitte des Stadtplatzes abreißen und wollte die Stadt samt Umgebung dem deutschen Lebensstil unterordnen. Damals wurde das Freibad errichtet und die Altstadt mit Granit gepflastert. Kompromisslos und konsequent versuchte er, die kriegerische Germanisierung der tschechischen Bevölkerung durchzusetzen. Er wohnte in der prunkvollen Villa „Svatava“, am rechten Flussufer der Polančice, hinter dem Park Stromovka und dem großen Teich unter der Adresse Na hrázi (Nr. 471). Im April 1945 verließ er aus Angst vor der sich nähernden Front fluchtartig die Stadt, und zwar in einem motorisierten Löschfahrzeug, dass er der Feuerwehr aus ihrem Depot gestohlen hatte.

 
01. 05. 1945 – 25. 07. 1945 Josef Franz

Buchhändler und Kaufmann, erster Nachkriegs-Vorsitzender des revolutionären Nationalausschusses in Klimkovice. Von Mai 1945 bis Juli 1945 hatte er den Vorsitz im neu errichteten revolutionären Nationalausschuss in Klimkovice inne. Er gehörte zu den Gründern des Sokol-Turnvereins und besaß das Haus Nr. 20 auf dem Stadtplatz, wo er später ein großes Geschäft und eine bekannte Buchhandlung errichtete. Die Funktion des Vorsitzenden übte er nur wenige Monate aus, um dann unerwartet aus gesundheitlichen Gründen von allen Funktionen zurückzutreten. Er nahm den Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten Stadt auf. Bedeutende Persönlichkeit der nationalen Erweckung Schlesiens, langjähriges Ehrenmitglied und aktiver Funktionär des Sokol-Turnvereins. Nach 1948 verlor auch Josef Franz im Rahmen der landesweiten Verstaatlichung von Privateigentum sein Familienunternehmen und die renommierte Buchhandlung. Er starb im hohen Alter von 92 Jahren. 

 

Vorsitzende des Städtischen Nationalausschusses
1946 – 1949 František Malík

Der aus Polanka nad Odrou stammende, gelernte Tischlergeselle trat die Funkion des Vorsitzenden des Nationalausschusses im Jahr 1946 nach der Neustrukturierung der Staatsverwaltung der Tschechoslowakei an. In seiner Amtszeit wurde der Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Stadt und des eingezogenen Privateigentums vorangetrieben. Das Schloss bekam ein neues Dach und wurde nach dem Brand schrittweise saniert. Im Rahmen des Vorhabens „Wir bauen Schlesien auf“ schloss er einen Partnerschaftsvertrag zwischen Klimkovice und der Hauptstadt Prag. Dieser Vertrag half den Bewohnern vornehmlich in den ersten zehn Jahren nach dem Krieg vor allem beim Wiederaufbau der zerstörten Stadt in Form von finanzieller Unterstützung sowie Hilfslieferungen mit benötigten Materialien und Mangelware, Lebensmitteln und weiteren für die Stadt lebensnotwendigen Leistungen.

 

1949 – 1952 Petr Nencka

Aus Polanka nad Odrou – Janová stammender Lehrer und später Direktor der Grundschule Klimkovice. Die Funktion des Vorsitzenden des Örtlichen Nationalausschusses in Klimkovice übte er nach dem Februarumsturz 1948 aus, in der Zeit des intensiven Wiederaufbaus der Stadt nach dem Krieg und den Kämpfen um die Befreiung aus deutscher Besatzung. In seiner Amtszeit wurden in der Stadt das neue Wohnhaus Nr. 183 erbaut und das ausgebrannte Schloss sowie der Schlosspark schrittweise erneuert. Er bereitete auch die sog. „Kollektivierung der Landwirtschaft“ vor. 1952 wurde er von seiner Funktion als Vorsitzender des Örtlichen Nationalausschusses durch den Revolutionären Bezirks-Nationalausschuss unerwartet abberufen, und zwar kurz vor der Umsetzung der Zusammenlegung von landwirtschaftlichem Boden in Privateigentum (sog. Vorhaben HTÚP) zur neu gegründeten Landwirtschaftlichen Genossenschaft (JZD) in Klimkovice.

 

1952 – 1959 Ladislav Zajíc

Der in Opatovice u Brna geborene Funktionär der landwirtschaftlichen Abteilung im Kreis-Nationalausschuss in Ostrava und Angestellte bei STS Klimkovice wurde in die Funktion des Vorsitzenden des Örtlichen Nationalausschusses von den Organen der Kommunistischen Partei ernannt. In seiner Amtszeit wurde auf dem Katastergebiet der Stadt die Kollektivierung des landwirtschaftlichen Bodens durchgeführt, mehrere städtische Wohnhäuser wurden saniert, das neue Wohnhaus Nr. 37 wurde erbaut, das Haus des Arbeiters wurde in das moderne Kino Panorama umgebaut, ein neuer Kindergarten in der Straße ul. 28. října wurde gebaut, die Straßenbeleuchtung wurde erweitert und die Sanierung des Schlosses fortgesetzt, wo nach Auflösung der Zentralschule des Revolutionären Gewerkschaftsbunds ROH mehrere Klassenzimmer der hiesigen Grundschule und im Erdgeschoss ein „Wannen- und Duschbad“ untergebracht wurden. Weiter wurde in dieser Zeit die Stellung der neu gegründeten Landwirtschaftlichen Genossenschaft und des der Maschinen-Traktoren-Station (STS) politisch gefestigt. 1959 wurde Ladislav Zajíc auf Ansuchen der vorgesetzten politischen Organe der kommunistischen Partei seiner Funktion enthoben.

 

1959 – 1961 Josef Langer

Der in Klimkovice geborene Sicherheitstechniker wurde von den Organen der kommunistischen Partei zum Vorsitzenden des Nationalausschusses ernannt. Seine Funktion übte er nur kurz, weniger als eine Amtsperiode lang, aus. In seiner Amtszeit wurde das Denkmal der Befreiung erbaut, der neue Kindergarten in der Straße ul. 28. října fertiggestellt und es wurden Reparaturarbeiten sowie kleinere Investitionen am bestehenden Wohnungsbestand und an den öffentlichen Gebäuden in der Innenstadt vorgenommen. Die Siedlung Hýlov wurde aus dem Katastergebiet der Gemeinde Čavisov ausgegliedert und an Klimkovice als dessen Ortsteil angeschlossen. Er musste seine Funktion aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig niederlegen.

 

1961 – 1971 Zdeněk Barvík

Der in Klimkovice geborene Beamte der Staatsverwaltung und später Mitglied des Revolutionären Gewerkschaftsbunds (ROH) legte als Vorsitzender des Örtlichen Nationalausschusses großen Wert auf die Tätigung von Investitionen in der Stadt. Es wurden das Haus der Dienstleistungen mit Lebensmittelgeschäft in der Straße ul. Požárnická gebaut sowie die Sanierung und der Umbau des ehemaligen Wirtshauses „Na špici“ zum modernen Gemeinde- und Kulturhaus vollendet, das für die Stadt und Umgebung zum Zentrum des kulturellen und gesellschaftlichen Geschehens wurde (das Gebäude wurde 2009 abgerissen). Saniert wurde auch das Feuerwehrhaus, und das Wasserleitungsnetz wurde um eine neue Zuleitung aus Krušberk erweitert und daran angeschlossen. In Klimkovice wurden Genossenschaftswohnungen gebaut und im Rahmen der „Neuen Baukonzeption der Stadt“ entstand in der Straße ul. Čs. armády ein neuer Friedhof samt Trauerhalle.

 

1971 – 1983 Miloslav Tomášek

Aus Hýlov stammender Fachbeauftragter des Tschechoslowakischen Vereins für Sport und Leibeserziehung und erster Vorsitzender des Städtischen Nationalausschusses. In seiner Funktion führte er die Umsetzung der „Neuen Baukonzeption der Stadt“ fort. Besonders erwähnenswert war seine aktive und auf persönlicher Initiative beruhende Planung und Umsetzung des Baus der neuen Grundschule mit 18 Schulklassen in der Straße ul. Vřesinská.  In seiner Amtszeit wurden in ehrenamtlicher Arbeit (sog. Vorhaben Z) der Lebensmittel-Supermarkt „Lípa“ auf dem Hauptplatz gebaut, und dieser zusammen mit der umliegenden Innenstadt begrünt. Es wurden auch der Bau des neuen Friedhofs mit Trauerhalle fertiggestellt und in mehreren Stadtvierteln wurden Reihenhaussiedlungen erbaut. Die Straßenbahnlinie zwischen Svinov und Klimkovice wurde durch die Buslinie Nr. 53 des Nahverkehrs Ostrava ersetzt.

 
1983 – 1986 Stanislav Košař

Der Ingenieur für Stromnetze setzte in seiner Funktion als Vorsitzender des Städtischen Nationalausschusses die Fertigstellung der Bauvorhaben in der Stadt fort. Es wurde ein Sportareal an der Grundschule errichtet, das Schwimmbecken im Freibad saniert und um neue Umkleideräume ergänzt, der Festsaal im ersten Stock des Schlosses eingerichtet, die Ausstellung des Turk-Museums aktualisiert, angepasst und vom Kloster in den zweiten Stock im Schloss umgesiedelt, weiter wurde der Hauptplatz begrünt, das Gebäude des ehemaligen Restaurant in der Straße ul. J. Glazarová zu einem Altersheim umgebaut, der Sokol-Turnsaal saniert und es wurden weitere Bauvorhaben in ehrenamtlicher Arbeit (Vorhaben Z) realisiert.

 

1986 – 1989 Jan Vůjtek

Der in Klimkovice geborene Baumeister und Bauingenieur, blieb nur knapp eine Amtszeit in seiner Funktion als Vorsitzender des städtischen Nationalausschusses. Aus Eigeninitiative organisierte er in der Stadt Bauvorhaben in ehrenamtlicher Arbeit (Vorhaben Z). In seiner Amtszeit wurde ein neues Fleisch- und Lebensmittelgeschäft in der Straße ul. Lidická gebaut, es wurden Umbauarbeiten im Freibad fertiggestellt, es wurde ein neuer Gehweg in der Straße ul. Čs. armády am Hang unter dem Kino Panorama errichtet, die Grundstücksteilung und Errichtung von Einfamilienhäusern im ehemaligen Klostergarten begonnen und das ehemalige Klostergebäude in der Straße ul. Lidická Nr. 5 und die Räumlichkeiten der öffentlichen Bibliothek saniert. Von den historisch bedeutenden Gebäuden wurden die ehemalige „Färberei“, die Brennerei sowie die Gärtnerei der Landwirtschaftlichen Genossenschaft in den Straßen Čs. armády und Lidická abgerissen. Von seiner Funktion trat er Anfang des Jahres 1990 im Zuge der Entwicklung nach dem politischen Umbruch in der Tschechoslowakei im November 1989 freiwillig zurück.

 

1990 – 1994 Lumír Bilík

Der in Klimkovice geborene Ingenieur für Wirtschaftswissenschaften, der letzte offizielle Vorsitzender des Städtischen Nationalausschusses und der erste Bürgermeister der Stadt nach dem politischen Umbruch wurde nach dem Rücktritt seines Vorgängers Anfang des Jahres 1990 in die Funktion ernannt, und zwar in Zusammenhang mit den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen aus der Initiative der Partei Bürgerliches Forum (OF) in den Zeiten nach der politischen Wende und nach dem Höhepunkt der sog. Samtenen Revolution in der damaligen Tschechoslowakei. In die erneuerte Funktion des Bürgermeisters wurde er durch die in den ersten demokratischen Kommunalwahlen im Herbst 1990 gewählten Mitglieder der neuen Stadtvertretung gewählt. In seiner Amtszeit wurden in die Stadtverwaltung Grundprinzipien der Demokratie und der Selbstverwaltung integriert. Das beschlagnahmte Vermögen wurde seinen früheren Besitzer restituiert, es wurden Abwassersammler erbaut, der Petr-Bezruč-Park wurde saniert und die Kapelle des hl. Wenzel in Josefovice errichtet, das Medizinische Zentrum in der Straße ul. Lidická in Betrieb genommen, das Kurhaus „Nový Darkov“ in Hýlov und zwei neue, mehrgeschossige Kurhäuser in Klimkovice wurden gebaut, die Straße ul. Lidická wurde rekonstruiert usw. Es wurde eine informelle Partnerschaft zwischen den Städten Klimkovice und dem polnischen Mikolów im Rahmen der grenzüberschreitenden Euroregion Schlesien geschlossen, in der Stadt wurde das gesellschaftliche und kulturelle Geschehen wiederbelebt und Teletext als neues mediales Format des „Gemeinde-TVs“ eingeführt. Bürgermeister Bilík stand persönlich auch bei der Entstehung des regionalen Senders „Local TV Plus“, der in Klimkovice als einer der ersten tschechischen Lokalsender in Betrieb ging.

 

Bürgermeister, die nach 1990 bei Kommunalwahlen gewählt wurden
1994 – 1998 Jiří Köhler

Der aus Klimkovice stammende Wartungstechniker in einer Eisenhütte war der zweite Bürgermeister nach 1990. In den Kommunalwahlen wurde er in einer Zeit in sein Amt gewählt, als die neu entstandene Bürgerliche Demokratische Partei (ODS) die politische Mehrheit erhielt. In seiner Amtszeit wurde in der Innenstadt das Gasleitungsnetz verlegt, der Kanalsammelbehälter und dessen Anschluss an die Kläranlage in Ostrava wurde fertiggestellt, die öffentliche Diskussion zum geplanten Bau der Autobahn D-47 wurde fortgesetzt, das Telekommunikationsnetz der Tschechischen Telecom ausgebaut, Wohnhäuser wurden saniert und die weiteren Etappen der Privatisierung fortgesetzt. Sein Schwerpunkt lag auf der Verbesserung der Umweltbedingungen in den Straßen der Stadt und ihrer Umgebung.

 

1998 – 2010 Pavel Malík

Der aus Čavisov bei Troppau stammende Bauingenieur bekleidete vor seiner Ernennung zum Bürgermeister die Stelle als Bauleiter des Kurbades der Jod-Sanatorien in Hýlov. Ohne politische Parteizugehörigkeit wurde er von der Kandidatenliste der Sozialdemokraten gewählt. Seine Funktion übte er drei Amtszeiten hintereinander aus. In dieser Zeit wurde die Dreifaltigkeitskirche inkl. des aufgelassenen sog. Alten Friedhofs generalsaniert und rekonstruiert, der Kreisverkehr an der Kreuzung der Straßen Lidická – Husova an der Dreifaltigkeitskirche geplant und gebaut, ein Gehweg mit Straßenbeleuchtung zwischen Klimkovice und Hýlov bis zu den Sanatorien errichtet, Rekonstruktion und Reparaturarbeiten am Hauptplatz und in der Innenstadt ausgeführt, die Kanalisation ausgebaut und die Gehwege neu gepflastert, ein Autobahnabschnitt mit Tunnel und Gebäuden der Straßenmeisterei im Katastergebiet gebaut, beide Denkmäler für Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs wurden saniert, die Wasserleitung wurde modernisiert, die Kläranlage in Hýlov gebaut, das Gasleitungsnetz ausgebaut, die öffentlichen Gebäude der Stadt modernisiert, das Lebensmittelgeschäft Hruška gebaut, das Sportareal der Grundschule und des Sokol-Vereins sowie die Turnsäle und die Kantine der Grundschule Klimkovice wurden modernisiert usw. Als Bürgermeister schloss er internationale Partnerschaftsverträge mit grenznahen Städten (Mikolów und Ilava), und übernahm vom Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses der Tschechischen Republik im Jahr 2002 die historisch erste Fahne der Stadt. Er bekleidete diverse Funktionen in der Vereinigung der Kurstädte der Tschechischen Republik, wo er Ratsmitglied und in Jahren 2008 bis 2011 Vorsitzender war. Insgesamt war er 12 Jahre als Bürgermeister tätig.

 

2010 – 2019 Zdeněk Husťák

Der in Klimkovice geborene Geodät und Vorsitzende der Mährischen Organisation der Sozialdemokratischen Partei (ČSSD) war vor seiner Wahl zum Bürgermeister Mitglied des Stadtvertretung von Klimkovice. Im Rahmen des Projekt der hiesigen Sozialdemokraten „Offenes Rathaus“ setzt er die Planung und Umsetzung der Investitionsvorhaben durch, die in den vergangenen Amtsperioden aufgenommen wurden, insbesondere die Fertigstellung der Kanalisation der Stadt und kommunaler Projekte und Vorhaben im Umweltschutz-Bereich, wobei er viel Nachdruck auf die enge Zusammenarbeit zwischen den Stadtvertretern und den Sanatorien Klimkovice legt.

 

2019 - heute Jaroslav Varga

 

 

 

Verwendete Quellen:

Chronik der Stadt Klimkovice Teil I bis VII

Adolf Výtisk: Geschichtsbuch der Stadt Klimkovice (1958)

Antonín Hub: Klimkovice (1994)

Rezensionen und Artikel aus der historischen und aktuellen Presse, Internet

Aus der Publikation „Klimkovice – bedeutende Persönlichkeiten und Söhne der Stadt“ (2013)

Erstellt von Ing. Jiří Pillich, Chronist der Stadt